Persönlich, telefonisch oder per Mail: Den Weg des Erstkontaktes mit unserem Betreuungsteam bestimmen Sie. Im Anschluss vereinbaren wir gemeinsam einen Termin für ein sogenanntes „Anfragegespräch“, das in der Regel immer dienstags im Rahmen unserer Teamsitzung stattfindet. Einerseits besprechen wir hier, ob die Voraussetzungen für einen Aufenthalt bei uns im Kolpinghaus Bregenz gegeben sind. Andererseits legen wir auch fest, welche Schritte in Sachen Aufnahme zu gehen sind.Das Anfragegespräch bietet den BewerberInnen die Möglichkeit, die aktuelle Lebenssituation zu schildern. Daraus ergeben sich wichtige Aspekte, die zur Entscheidungsfindung beitragen.
Menschen, die in eine Notsituation geraten sind und von akuter oder absehbarer Wohnungslosigkeit betroffen sind. Was uns wichtig ist: Dass unsere künftigen Bewohner aktiv mitarbeiten. Und zwar im Sinne der Gestaltung des eigenen, neuen Lebens. Verantwortung ist nichts, das man tragen muss, sondern was einen Menschen trägt – davon sind wir überzeugt. Wer an seiner persönlichen Situation etwas ändern möchte – ob sozial, gesundheitlich oder gesellschaftlich -, der ist bei uns richtig. Das gilt für Frauen und Männer gleichermaßen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben. Für eine Aufnahme setzen wir psychische Stabilität sowie Abstinenz voraus.
Je nach Einkommensart werden die Kosten für einen Aufenthalt bei uns unterschiedlich berechnet. Dabei fällt ein sogenannter Selbstbehalt an, der jeweils im Vorhinein am Monatsanfang zu entrichten ist. Je nach individueller Situation des Bewohners klären wir den jeweiligen Sachverhalt persönlich und vertraulich im Gespräch.
Die Kolpingfamilie Bregenz hat einen klar definierten Auftrag, an dem wir unsere Ziele ausrichten und abgrenzen. Im Bereich „Betreutes Wohnen“ bedeutet das:
1. Wir möchten die Selbstständigkeit unserer Bewohner fördern und erhöhen, damit sie künftig auch ohne Betreuung auf dem freien Wohnungsmarkt bestehen können.
2. Wir möchten die Selbstständigkeit unserer Bewohner erhöhen beziehungsweise bewahren, damit sie menschenwürdig wohnen können – wenn auch mit dauerhafter Betreuung.
Unser Hauptaugenmerk richten wir dabei ganz klar auf die persönliche Situation der BewohnerInnen aus. In gemeinsamer Absprache gestalten wir individuelle Betreuungsprozesse, konkrete Ziele und Maßnahmen.
Aktive Mitarbeit, persönliches Engagement und wirkliches Wollen – das ist, was wir uns erwarten. Das mag für den einen viel sein, für den anderen wenig, aber für uns und die Gemeinschaft ist das schlichtweg unverzichtbar. Was wir damit zum Beispiel meinen:
– Akzeptanz der Struktur und der Angebote des Wohnheims,
– die Bereitschaft, sich in die Hausgemeinschaft einzufügen und ein Mindestmaß an Teilnahme zu pflegen,
– die Bereitschaft, das Zimmer in Ordnung zu halten und auf die persönliche Hygiene zu achten,
– die Bereitschaft, Medikamente entsprechend der ärztlichen Verordnung einzunehmen und gegebenenfalls die Einnahme der Medikamente unter Aufsicht zu akzeptieren,
– die Bereitschaft, konstruktiv mit dem Betreuungsteam zusammen zu arbeiten.
Generell arbeiten wir eng mit Ärzten und Krankenhäusern zusammen. Im Kolpinghaus Bregenz erhalten insbesondere BewohnerInnen mit psychischen und/oder Sucht-Erkrankungen durch den Konsiliararzt, den Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, einen zuverlässigen und professionellen Partner vor Ort. Die verschriebenen Medikamente werden, sofern erforderlich, von einer diplomierten Pflegekraft verwaltet. In den allermeisten Fällen werden die Medikamente von einem Mitarbeiter des Betreuungsteam verabreicht, die Ausgabe wird dokumentiert.
Unsere Masseurin bietet neben verschiedenen Massagetechniken auch Gymnastik (Aufbau- und Koordinationsübungen) an, um so zum Beispiel ein geschwächtes Körperempfinden zu verbessern. Die medizinische Fußpflege stellt einen weiteren wichtigen Eckpfeiler dar, da sie die Voraussetzung zur Mobilität und Aktivierung gewährleistet.
Zudem bieten wir einen Frisör-Service, der alle 14 Tage zu uns in Haus kommt.